Breitbeil
Länge: ca. 77 cm
Gewicht: ca. 4 kg
vermutlich aus dem
18. oder 19. Jahrhundert
es gehört Phillip Grahn
Breitbeil
Länge: ca. 77 cm
Gewicht: ca. 4 kg
vermutlich aus dem
18. oder 19. Jahrhundert
es gehört Phillip Grahn
Zimmermannsaxt
Länge: ca. 70 cm
Gewicht: ca. 2 kg
vermutlich aus dem 18. Jahrhundert
sie gehört Phillip Grahn
Zimmermannsaxt
Länge: ca. 57 cm
Gewicht: ca. 2 kg
vermutlich aus dem 19. Jahrhundert
Dechsel mit Hammerkopf
Länge: ca. 60 cm
Gewicht: ca. 1,5 kg
aus dem 20. Jahrhundert
Der Dechsel wurde zum Wegnehmen größerer Spanmengen, aber auch zum abschließenden Glätten von Oberflächen benutzen. Er war kein ausgesprochenes Zimmermannswerkzeug, außer den Zimmerleuten verwendeten ihn auch Böttcher, Holzschuhmacher, Schiffszimmerleute und Stellmacher. Beim Dechsel steht die Schneide quer zum Stiel, sie ist zwischen 60 und 100 mm lang, verstählt und stets einseitig von innen angeschliffen. Eine besondere Ausführung, Hohldechsel genannt, hat ein in zwei Richtungen gekrümmtes Blatt und eine Schneide wie ein Hohleisen.
Beim Arbeiten mit dem Dechsel musste sich der Zimmerer sehr konzentrieren, da er vielfach auf dem Werkstück stand und in Richtung auf seine Füße schlug. Das Anfassen des Stiels an der richtigen Stelle, der genau berechnete Schwung und der stets gleiche Auftreffwinkel verlangten sehr viel Können und Erfahrung, trotzdem waren Fuß- und Beinverletzungen keine Seltenheit.
Dechsel sind uns aus allen Zeitaltern bekannt, es gab sie bereits in der Steinzeit, sehr viel in der Bronzezeit – die Ägypter arbeiteten mehr mit dem Dechsel als mit der Axt oder Beil – und fortlaufend von der frühen Eisenzeit bis in unsere Tage.
Hohldechsel mit Hammerkopf
Länge: ca. 63 cm
Gewicht: ca. 1,5 kg
aus dem 20. Jahrhundert
kleiner Hohldechsel
Länge: ca. 42 cm
Gewicht: ca. 1,5 kg
vermutlich aus
dem 19. Jahrhundert
Schrotsäge in Form der Bauchsäge
Länge: ca. 128 cm
Gewicht: ca. 1,5 kg
vermutlich aus dem 20. Jahrhundert
Die Bund- oder Schrotsäge
Diese Form der ungespannten Säge ist auch unter der Bezeichnung Bauch-, Baum-, Bogen- Öhr- Wald- oder Zimmermanns-säge bekannt. Wie die Vielzahl der Namen vermuten lässt, gibt es von dieser Säge eine ganze Reihe von Arten, die für unterschiedliche Zwecke gebraucht werden.
Mit der Schrotsäge trennt man sowohl nasses als auch trockenes Holz quer zur Faser. Grundsätzlich wird sie von zwei Mann bedient und hat je nach Verwendungszweck eine besonders angepasste Bezahnung, die immer auf Stoß und Zug wirkt.
Winkel
Länge: ca. 69 x 38 cm
Gewicht: ca. 500 g
auf das Jahr 1713 datiert (s. Detail)
er gehört Phillip Grahn
Lot
Gewicht: ca. 300 g
Schneckenbohrer
als Stangenbohrer
Länge: ca. 43 cm
Gewicht: ca. 800 g
vermutlich aus dem
20. Jahrhundert
Bohrwinde
Länge: ca. 39 cm
Gewicht: ca. 800 g
aus dem
20. Jahrhundert
Werkzeug …
Breitbeil in Weserform
Länge: ca. 60 cm
Gewicht: ca. 3 kg
vermutlich aus dem
19. Jahrhundert
Das Breitbeil wird als Beil zum Behauen von Rundholz verwendet und gehörte zur Grundausstattung der Zimmerleute. Heute hat es keine Bedeutung mehr, da Sägewerke seine Aufgabe komplett übernommen haben.
Das Breitbeil ist etwa 50 bis 70 cm lang und unterscheidet sich von anderen Äxten und Beilen dadurch, dass eine Seite des Kopfes abgeflacht ist und der Stiel schräg zum Kopf läuft. Dabei gibt es rechte und linke Ausführungen. Außerdem ist der Kopf sehr viel größer als bei anderen Äxten.
Das Behauen von Baumstämmen geht zurück bis zum Erstellen fester Behausung. Zuerst allerdings fanden Steinwerkzeuge Verwendung. Mit der Herstellung von Eisen für Waffen und Werkzeug wurden diese mit der Zeit immer mehr spezialisiert und verfeinert, bis im Mittelalter das Breitbeil zum Einsatz kam.
Auf dieser Seite möchte ich mich verneigen, vor den großen Meistern und Zimmerleuten vorangegangener Zeiten. Man soll nicht vergessen, was diese Menschen mit purer Muskelkraft und dem umfassenden Wissen über Mathematik, Physik, Geometrie und Statik erreicht haben. Welche Anstrengungen ein Bauwerk den Bauleuten abgefordert haben mag lässt sich nur erahnen, wenn man einmal die mittelalterlich anmutenden Werkzeuge in den eigenen Händen gehalten hat oder gar versucht hat, damit „zu arbeiten“.
Hier finden Sie eine unvollständige Sammlung der Werkzeuge, wie sie noch bis vor hundert Jahren täglich im Gebrauch waren.
Zu den Werkzeugen der Zimmerer gehörten auch verschiedene Bohrer. Bei ihrer Arbeit mussten Bohrungen für die unterschiedlichsten Zwecke hergestellt werden. Im Fachwerkbau sicherte man z. B. die einzelnen Holzverbindungen geben Lösen mit Holznägeln, die in vorgebohrte Löcher geschlagen wurden. Im Brunnenbau, der auf dem Lande mitunter zu den Arbeiten der Zimmerleute gehörte, durchbohrte man ausgesuchte Stämme machten aus ihnen die hölzernen Brunnen- und Pumpenrohre. Im Treppenbau mussten die Treppenwangen mit Bohrungen für die Staketen versehen werden. Die Holme für Leitern erhielten konische Bohrungen für die Sprossen. Die Bohrer waren jeweils bestimmten Arbeiten angepasst und besassen daher unterschiedliche Formen.
Mehr Infos finden Interessierte in diesem Buch:
Das Werkzeug des Zimmermanns
Heine, Günther; Schadwinkel, Hans-Tewes, historische Einführung von Manfred Gerner
256 Seiten, 24 x 32 cm, über 500 Abbildungen, mehrfarbig bedruckter, fester Einband mit Prägungen
ISBN: 3-88746-070-7, erschienen im Th. Schäfer Verlag
Die Bundaxt war eine ausgesprochene Zimmermannsaxt. Mit ihr erledigten Zimmerleute bei der Herstellung von Balken aus Stammholz zunächst die groben Arbeiten. Bei der Anfertigung von Zapfen und Überblattungen spaltete er mit ihr das wegzunehmende Holz längs der Faser ab, nachdem der Schnitt quer zur Faser eingesägt worden war. Mit ihrem Nacken und der Schlagplatte trieb er Holzverbindungen zusammen, wenn Fachwerk und Dachstuhl gerichtet wurden und schlug zur Verbindung Holznägel und große, eiserne Sparrennägel hinein. Wenn er Stammholz auf einer Unterlage zum Behauen befestigen oder Holzbauteile verklammern wollte, nutzte er sie ebenfalls zum Setzen der dafür vorgesehenen Klammern.
Das Gewicht einer Bundaxt beträgt 1 bis 2 kg und ihr Stiel ist zwischen 60 und 75 cm lang.
Stellvertretend für die vielen Prüf- und Messinstrumente im Bauwesen sei hier der Winkel erwähnt.
Das Anreißen und Prüfen von rechten Winkeln erfolgt in der Zimmerei sehr häufig. Der Zimmermann verwendet dafür feste Winkel 90°-Winkel aus Metall oder Holz. Die Winkel haben meist ungleich lange Schenkel mit rechteckigem Querschnitt, die am Scheitelpunkt fest miteinander verbunden sind. Außerdem gibt es noch verstellbare Winkel. Bei ihnen sind Schenkel und Zunge mit Hilfe einer Schraube oder Niete drehbar so miteinander verbunden, dass beliebige Winkel eingestellt werden können.
Zur Vollständigkeit sollen noch diese Messwerk-zeuge aufgeführt sein: Zollstock, Baumaßstab, Band- oder Rollenmaß, Schieblehre, Lot bzw. Senkblei, Setzwaage, Wasserwaage, Richtscheit, Reißahle, Spitzbohrer, Streichmaß, Zirkel, Schlagschnur und natürlich der gute alte Bleistift.